ZEITRAUM: seit 2025
Die Nibelungenfamilie um Intendant Gunther hat sich in der Deutschen Oper Berlin gemütlich eingerichtet und hegt ihr jahrhundertealtes Kulturgut. Jeden Abend darf Starsopranistin Kriemhild in einer Oper des großen Meisters Richard Wagner glänzen und danach knallen in der Kantine gerne mal die Korken. Doch die Finanzen stehen schlecht: Geschäftsführer Hagen ist pessimistisch, ob die nächsten Spielzeiten gesichert sind, denn die Politik will dem konservativen Haus bald den Geldhahn zudrehen. Fest steht: Hier muss mal ordentlich durchgefegt werden — und zwar mit Innovation! Innovation!? Damit kennt sich die Germanen-Crew nun wirklich gar nicht aus. Und da kommt auch schon Post vom Berliner Senat: Eine Freie-Szene-Truppe aus dem Berliner Untergrund soll die Dinge ab jetzt in die Hand nehmen. Der Name ist Programm: „Die wilde Brünhilde“ will den Laden erst kurz und klein schlagen und dann von Grund auf reformieren. Jetzt kann nur noch ein Wunder helfen, um die Familienehre und das Haus zu retten: Der größte Held der germanischen Geschichte: Siegfried! Doch der muss erstmal von den Toten erweckt werden …
Dauer: 2h / eine Pause
*Leitung tutti d*amore
Eine Produktion der Deutschen Oper Berlin in Kooperation mit tutti d*amore.
„die wunderbare Produktion ‚Ab in den Ring!‘: Witzig, kess, fulminant und posthistoristisch. Leider auch aktuell. […] Am Ende riesiger Applaus für alle und ein karnevalistisches Totalvergnügen, das nach der Vorstellungsserie […] dringendst im Repertoire bleiben sollte.“
– R.H. Dippel, nmz
„Idealer Stoff […] für tutti d*amore. Das Berliner Musiktheaterkollektiv krempelt seit 2019 ideenreich die Operettenwelt um, macht aus den alten Stoffen selbstbewusst etwas sehr Eigenes und reißt dabei lustvoll die alten Grenzen zwischen E(rnst) und U(nterhaltung) ein.“
– Georg Kasch, Berliner Morgenpost
„Dass so ein Humor in einem Opernhaus für Alle und Jeden in dieser ausdifferenzierten Gesellschaft mit ihren heterogenen Kulturbegriffen überhaupt noch möglich ist, überrascht und erfreut. […] Mut macht an diesem Abend, dass gezeigt wird, wozu ein immer noch einigermaßen stabiler Operntanker wie die Deutsche Oper in Krisenzeiten allein in der Lage ist: die Kreativität einer freien Operntruppe freizusetzen.“
– Matthias Nöther, Die Deutsche Bühne
© Fotos: Eike Walkenhorst